Radikales Profil (3) Zivile Seenotrettung

25. Juni 2019

Mehrere NGO's, Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, die grossen Kirchen, Papst Franziskus, der Europarat - sie alle haben ihre Stimme erhoben und die Diffamierung und Schikanierung der zivilen Seenotrettung angeprangert. Privatpersonen, die Seenotrettung betreiben, werden in der EU administrativ und juristisch belangt.

Zwischen 2015 und 2018 sind im Mittelmeer mindestens 12.000 Flüchtlinge ertrunken.

"Anfang Juni hat nun auch die Evangelische Kirche in Deutschland Position bezogen. "Das Mittelmeer ist weiterhin die tödlichste Grenze weltweit", heißt es im Appell von Palermo, den der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sowie der Bürgermeister der sizilianischen Stadt Palermo, Leoluca Orlando, am 3. Juni unterzeichnet haben: "Viele sterben in diesen Tagen ungesehen, ohne in den Statistiken erfasst zu sein. Europa steht jetzt vor der Wahl: Wollen wir 2019 helfen oder wegschauen?"[10] Bedford-Strohm und Orlando fordern: "Die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung muss ein Ende haben. Jetzt!" Davon abgesehen müsse "Seenotrettung ... auch eine staatliche Aufgabe bleiben": "Deutschland sollte hier ein Zeichen setzen und Schiffe entsenden!" Davon ist die Bundesregierung freilich weit entfernt."

Wo bleibt unsere eindeutige Stellungnahme als Baustein einer humanen Flüchtlingspolitik? Wo ist unser Eintreten für die zivilen Fluchthelfer?

Ludger Elmer

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